Alex Clare hat das Plaza begeistert

Konzertkritik: Alex Clare im Plaza
Bildquelle: 
Facebook Alex Clare

Eine warme, kraftvolle Stimme erfüllt das ausverkaufte Plaza, das bis hinten mit erwartungsvollen Zuschauern gefüllt ist, als Alex Clare am Donnerstag mit seinem ersten Song «Never Let You Go», der auch das Debut des neusten Album ist, sein Konzert eröffnet. 

Es war sein erstes Konzert in Zürich. Davor hatte er erst Auftritte am Gampel und am Blueballs-Festival, entsprechend gross war die Freude der Fans, ihn in Zürich begrüssen zu dürfen. Es folgt eine herzerwärmende Darbietung, alle Songs mit unglaublich viel Gefühl gesungen, mit seiner grandiosen Stimme und einer Gitarre, die keine weitere musikalische Begleitung missen liess, und eine Ungezwungenheit, die dem Publikum das Gefühl gab, Teil eines ganz speziellen Privat-Konzerts zu sein. 

 

Alexander Clare, wie er mit vollen Namen heisst, suchte die Nähe zum Publikum und zeigte sich bescheiden, er ging auf Liederwünsche ein, komplimentierte den «fantastic beard» eines Zuschauers und erzählte von seiner Familie und seinem jüdischen Hintergrund. Das Publikum erlebte den Briten in seiner ganzen sympathischen Art  und am Ende des Konzerts hatte man das Gefühl, einen neuen Freund gewonnen zu haben. Nebst den beliebten Songs wie «The War Rages On», dem ruhigen «I Love You» und dem munteren «Treading Water» bekam man auch ein Cover mit Alex’ ganz eigener Interpretation des Songs «Hold yuh» zu hören, das er etwas «verbrittisiert» hätte, weil das Original ihm «too dirty» war, erklärte er mit einem verschmitzten Lächeln. 

 

Star ohne Allüren

 

Passend zu den Kolibris an den Wänden des Plaza sang er den Song «Humming Bird» und auch ein Lied mit hebräischen Passagen wurde Teil seines Repertoires. Er verschwand darauf kurz, um dann energisch vom Publikum für die Zugabe zurückgerufen zu werden. Sein größter Hit «Too Close» folgte, zu dem alle Zuschauer die Worte wussten und aus voller Kehle mitgesungen wurde. 

 

Das Konzert überzeugte durch viel Authentizität: Special-Effects vermisste man nicht, denn bei einem Künstler mit so viel Ausstrahlung und stimmlichem Talent wie Alex, ist der ganze Schnick-Schnack gar nicht nötig. Auch das er nach dem Konzert noch gemütlich an der Schlange, die sich vor der Garderobe gebildet hatte, vorbeilief und mit einigen Fans ein paar Worte wechselte, hinterließ ein glückliches Publikum und zeigte einen richtigen Star ohne Starallüren.

 

 

Manuela Troxler / Di, 10. Feb 2015